Warnung vor giftigen Blumensträußen zum Muttertag

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Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und der Konsumentenschutz der AK Oberösterreich haben kurz vor Muttertag Blumensträuße auf Pestizidrückstände untersuchen lassen. Das Ergebnis ist alarmierend.

Blumen sind das beliebteste Geschenk zum Muttertag. Doch ausgerechnet diese können mitunter sehr giftig sein. Das zeigt eine Untersuchung der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 gemeinsam mit der Arbeiterkammer Oberösterreich, bei der Blumensträuße auf Pestizidrückstände getestet wurden. Das Ergebnisse ist beunruhigend: Kein einziger der untersuchten Blumensträuße war frei von Pestiziden. Einige der gefundenen Wirkstoffe sind sogar gesundheitlich bedenklich.

Getestet wurden 16 Proben von neun Anbietern auf über 600 verschiedene Pestizide. Bei zwei Drittel der Sträuße wurden 14 oder mehr Pestizide nachgewiesen. Alarmierend ist, dass sich die Toxizität einzelner Pestizide in den Mischungen noch deutlich erhöhen kann. „Die gefundenen Wirkstoffe bergen zum Teil ernsthafte Gesundheitsrisiken. Krebserregend, fortpflanzungsschädigend oder den Hormonhaushalt störend sind nur einige der möglichen Auswirkungen“, erklärt GLOBAL 2000-Pestizidexpertin Dr. Waltraud Novak in einer aktuellen Aussendung.

Blumensträuße kommen aus Kenia, Tansania oder Ecuador

Einige Pestizide, die in der EU nicht mehr verwendet werden dürfen, gelangen aufgrund fehlender Einfuhrbestimmungen auf den Markt. Wie die Untersuchungsergebnisse zeigen, wurden in drei Viertel der untersuchten Blumensträuße Wirkstoffe gefunden, die in der EU nicht zugelassen sind. Darunter befinden sich gesundheitlich besonders bedenkliche Substanzen wie Carbendazim, Chlorpyrifos und Iprodion.

Carbendazim ist als mutagen und fortpflanzungsschädigend eingestuft und in der EU seit einem Jahrzehnt nicht mehr zugelassen. „Schnittblumen kommen zum Muttertag meist aus Ländern wie Kenia, Tansania oder Ecuador“, führt Novak aus. „Dort gelten die europäischen Bestimmungen nicht und die Arbeiter:innen auf den Blumenfarmen müssen oft ohne Schutzkleidung mit den giftigen Substanzen hantieren“. Problematisch ist, dass die untersuchten Blumensträuße entweder gar keine Herkunftsbezeichnung trugen oder die Niederlande als Ursprung der Blumen angegeben waren. Da die Blumen über den Hafen von Rotterdam in die EU importiert werden, ist dies zulässig.

Einführung von gesetzlichen Grenzwerten bei Zierpflanzen und Schnittblumen gefordert

In Europa gibt es keine gesetzlichen Regelungen für Pestizidrückstände auf Zierpflanzen. Angesichts der alarmierenden Ergebnisse fordern GLOBAL 2000 und der Konsumentenschutz der AK Oberösterreich den Landwirtschafts- und den Gesundheitsminister auf, sich auf EU-Ebene für die rasche Einführung gesetzlicher Grenzwerte für Schnittblumen und Zierpflanzen einzusetzen.

Blumen lieber selber pflücken oder Bio kaufen

Damit keine vergifteten Blumensträuße in der heimischen Vase landen, empfiehlt es sich, auf heimische Pflanzen statt auf Importware zu setzen. Sogenannte “Slowflower”-Betriebe bieten auch in Österreich heimische Blumensträuße an, die frei von Pestiziden sind. Außerdem empfiehlt es sich, im Geschäft nach Blumen aus biologischem Anbau zu fragen oder einfach selbst ein paar Blumen zu pflücken. Ein Blumenstrauß von der Wiese sieht nicht nur schön aus, sondern kommt auch von Herzen und schadet weder den Arbeitern noch der Natur.

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